May 12, 2022
Die Immobilienbranche nimmt in Sachen Digitalisierung immer weiter Fahrt auf und lernt die daraus resultierenden Mehrwerte gekonnt zu nutzen. Diese neue Welle bringt mehr und mehr Start-Ups, PropTechs und ConTechs auf den Markt, die den aktuellen Herausforderungen dieser Zeit mit digitalen Lösungen begegnen. Für jedes Problem im Gebäude gibt es also die passende Insellösung. Doch der Markt wird gleichzeitig überschwemmt mit proprietären Einzellösungen, die alle mit eigener App oder Plattform daherkommen. Ganzheitliche Ansätze in Form einer integrativen, offenen Cloud-Plattform sind eher selten. Viel zu häufig wird seitens der Betreiber oder Property Manager nicht weit genug gedacht, sodass mit singulären Cloud-Lösungen ein ganz eigener Vendor-Lock-in entsteht und man sich am Ende zahlreichen Applikationen im Betrieb gegenübersieht oder sich Innovationen deshalb sogar verschließt. Von Effizienz kann hier nicht mehr gesprochen werden. Das möchten wir zum Anlass nehmen, um Cloud-Lösungen und Cloud-Plattformen gegenüberzustellen und so aufzuzeigen, wie die Digitalisierungswelle der Immobilienbranche verständlich und effizient zugleich bleiben kann.
Die aktuellen Anforderungen moderner Gebäude brauchen technische Lösungsvorschläge — und die große Masse an PropTechs liefert diese in Form von echten, zielgerichteten Cloud-Lösungen. Gut durchdacht und mit einer optimierten Usability lösen Sie genau die Probleme, für die sie konzipiert und programmiert wurden.
Auf der einen Seite wollen Gebäudebesitzer näher an die Nutzer heranrücken und über die Güte ihrer Immobilien informiert sein. Sie wollen über die tatsächliche Nutzung und Performance ihrer Gebäude Bescheid wissen. Auf der anderen Seite gilt es, Gebäude zu optimieren und die Betriebseffizienz zu steigern. Immobilien sollten nachhaltiger werden, da sie eine wichtige Rolle im Energiesystem der Zukunft spielen. Die Zukunftsfähigkeit von Immobilien ist also entscheidend. Nur so können Gebäudebesitzer flexibel auf zukünftige Anforderungen seitens der Nutzer und Mieter reagieren. Nutzer- und Mieterzufriedenheit sind neben Nachhaltigkeit und Betriebseffizienz also das Maß der Dinge, brauchen im Gegenzug jedoch auch die Bereitschaft der Nutzer. Doch wer sich nur mit den singulären Problemen beschäftigt, verliert den Blick für das große Ganze.
Wie bekommt man nun diese vielen digitalen Insellösungen im Gebäude vereint, sodass eine kollaborative und synergiestiftende Zusammenarbeit möglich wird?
Zunächst einmal gilt es, ein umfassendes Datenabbild zu erhalten. Nur wer umfassende Datenverfügbarkeit zur Gebäudenutzung, dem Gebäudebetrieb und der Anlagenauslastung hat, kann verifizierte Aussagen dazu treffen, welche Cloud-Lösungen man im Gebäude wirklich braucht. Diese Datenintegrität und die Interaktion mit sämtlichen Gewerken im Gebäude sind also das A und O bei der Auswahl der passenden Cloud-Lösungen. Nun sind wir aber beim eigentlichen Kern des Problems: Alle Daten zusammenzuführen.
Hierbei kann eine übergeordnete Cloud-Plattform helfen, um zum einen für Datenverfügbarkeit zu sorgen und zum anderen sämtliche Systeme zusammenzuführen, indem sie alle Datenstränge zentralisiert. Übergeordnet ist sie damit der Dreh- und Angelpunkt der Digitalisierung im Gebäude. Doch die Cloud-Plattform kann gegenüber singulären Cloud-Lösungen noch mehr, denn sie kann letztere in unbegrenzter Stückzahl integrieren. Das bedeutet, dass die zuvor eigenständigen Cloud-Lösungen in das digitale Gesamtkonzept des Gebäudes in Form einer zentralen Cloud-Plattform integriert werden können, wenn sie nicht komplett proprietär gebaut sind. Ein einzelnes Bedienen jeder Cloud-Lösung entfällt dadurch, was den gesamten Gebäudebetrieb auf ein höheres und gleichzeitig effizienteres Level hebt.
Das Problem der proprietären Insellösungen besteht vor allem darin, dass jede für sich ihren ganz eigenen Use Case hervorragend abbilden kann und somit auf nur eine spezielle Problemstellung fokussiert ist. Das Ganze möchte ich kurz an einem Beispiel erläutern: Wenn in einem Gebäude den Mietern und Nutzern eine App zur Verfügung gestellt wird, mit der eine Störungsbeseitigung angefragt werden kann, so ist diese cloudbasierte Lösung auf genau diesen Anwendungsfall ausgerichtet. Nicht mehr und nicht weniger. Bei einer Störungsmeldung durch einen Nutzer erhält der Facility Manager eine Meldung und kann diese bearbeiten und quittieren. Doch an der Meldung von Störungen hängt noch deutlich mehr als nur die Nutzerzufriedenheit. Ganze Anlagensysteme können davon betroffen sein, was mit hohen Kosten zusammenhängen kann. Doch, ob das so ist, kann nur in mühevoller manueller Kleinarbeit identifiziert werden. Ein ganzheitlicher Ansatz in Form einer zentralen Cloud-Plattform kann hier noch ganz andere Prozesse in die Wege leiten. Durch automatisierte Analysen können weitreichende Maßnahmen angezeigt und ergriffen werden. Die dafür notwendige umfassende Datenbasis dient dann als großer Data Lake, aus dem alle relevanten Datensätze mit Hilfe künstlicher Intelligenz herausgefiltert und für exakt den richtigen Anwendungsfall ausgewertet werden können. Die übergeordneten Abläufe profitieren von der Integration der jeweiligen Cloud-Lösung und verarbeiten auch die Zusammenhänge mit anderen Systemen. Die Cloud-Plattform bringt somit alle im Gebäude vorhandenen Cloud-Lösungen zusammen und zieht daraus entsprechende Mehrwerte für Betreiber, Nutzer, Mieter, Facility Management und viele mehr.
Die genaue Betrachtung der in einem Gebäude vorhandenen digitalen Einzellösungen ist immer nur so viel wert, wie die dazugehörigen Systeme abbilden können. Erst durch die Kombination und Kollaboration verschiedener Systeme werden Cloud-Lösung zum echten Effizienzbringer auch außerhalb des eigenen Anwendungsfalls. Dafür braucht es ein geeignetes, integratives System, das die Summe aller Cloud-Lösungen im Gebäude zusammenführt und alle Daten verfügbar, analysierbar und steuerbar macht oder kurz gesagt: Eine Cloud-Plattform, die cloudbasierte Insellösungen zusammenführt. Letztendlich dient eine Cloud-Plattform damit als übergeordnetes Ökosystem für alle Cloud-Lösungen in einem Gebäude und ist damit das digitale Standardgewerk, sowohl im Neubau als auch für den Bestand.
